2:2-Unentschieden gegen Hannover
Nach einer 1:0-Führung gleicht unsere Mannschaft kurz vor Schluss einen 1:2-Rückstand gegen Hannover 96 II aus. Vor allem durch eine starke Moral und eine kämpferische Leistung in der Schlussphase teilen sich beide Teams am Ende die Punkte vor einer im Heimbereich ausverkauften SchücoArena. Hier geht’s zum Spielbericht.

Die Reserve von Hannover 96 erwischte den besseren Start: Nach einem ersten Warnschuss durch Keanu Brandt, zielte Kolja Oudenne (4.) präziser und traf den Innenpfosten. Doch Arminia alles andere als geschockt, stattdessen sofort mit der perfekten Antwort. Im direkten Gegenangriff verpasste Mael Corboz zunächst die Führung durch eine starke Parade von Schlussmann Leon-Oumar Wechsel, doch den Nachschuss blockte Jeremie Niklaus mit dem ausgestreckten Arm. Klare Sache: Elfmeter. Und ebenso klar, dass Julian Kania (7.) sich nicht lange bitten ließ und vom Punkt sein 13. Saisontor erzielte. Hannover 96 scheint dem 23-Jährigen zu liegen, schon im Hinspiel beim 4:1-Sieg traf er dreimal. Doch die Gäste versteckten sich in der Folgezeit keineswegs, sondern blieben weiterhin in der Partie. Immer wieder rutschte Stefano Russo in dieser Phase mit in die Innenverteidigung, um die Gegenangriffe zu entschärfen.
Arminia antwortete konterstark: Nach einem langen Ball auf Joel Grodowski (28.) zog der 27-Jährige im Eiltempo in den Strafraum der Gäste. Sein Schuss wurde jedoch im letzten Moment zur Ecke geklärt. Besser machte es kurz vor der Pause die Reserve von Hannover 96: Nach einem Pass von Niklaus schnappte sich Oudenne (44.) den Ball, ließ zwei Verteidiger stehen und vollendete zum Ausgleich.
Zu Beginn der zweiten Hälfte war Arminia dann deutlich aktiver und erspielte sich nötigen Räumen, die Louis Oppie und Sam Schreck zu Abschlüssen nutzten – noch ohne Erfolg. Die Führung hatte dann nach einer Grodowski-Flanke Kania (60.) auf dem Kopf. Doch seinen Ball lenkte 96-Keeper Wechsel gerade noch an die Latte. Arminia probierte es danach mit einem Dreifach-Wechsel und frischem Wind für die Offensive: Kania, Grodowski und Sam Schreck verließen den Platz – Isaiah Young, Merveille Biankadi und Noah Sarenren Bazee kamen auf den Rasen. Fast sofort mit Erfolg: Young spielte sich im Strafraum durch, seinen Pass zu Corboz (67.) drückte der Kapitän knapp über das Tor. Kurz danach beendete Noah Sarenren Bazee einen Konter mit einem Schuss am Tor vorbei (71.) und übersah den vermutlich besser positionierten Biankadi. Effektiver die Gäste: Brandt tankte sich in den Strafraum durch, seinen Rückpass erreichte Oudenne (80.). Dessen halbhohe Hereingabe flog an allen Spieler und leider auch an Jonas Kersken vorbei ins Tor. Die Schlussoffensive gehörte den Schwaz-Weiß-Blauen, die unser Kapitän Mael Corboz mit seinem Treffer noch einmal spannend machte. Louis Oppie spielte in den Lauf von Corboz (86.) und dieser zog aus spitzem Winkel unhaltbar ab. Was folgte war eine hitzige Nachspielzeit mit zahlreichen Abschlüssen, gegnerischen Verteidigerbeinen und der Großchance von Sarenren Bazee aus kurzer Distanz, doch leider rutschte ihm der Ball unterm Fuß durch.
Letztlich beendete Schiedsrichter Tobias Wittmann die Partie vor 23.591 Zuschauern mit dem 2:2-Endstand.
Weiter geht’s am Dienstag (20.45 Uhr): Pokal-Halbfinale gegen Bayer Leverkusen in einer erneut ausverkauften SchücoArena.
DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Oppie, Felix, Schneider, Lannert – Russo – Corboz (90. Boujellab, 90+6 Großer), Wörl – Grodowski (62. Young), Kania (62. Sarenren Bazee), Schreck (62. Biankadi)
Hannover 96 II: Wechsel – Matsuda (79. Frauendorf), Wallner, K. Schmidt, Niklaus -Oudenne (90+1 Busch), Brandt, Uhlmann, Aseko Nkili (90+1 Westermeier) – Sulejmani (70. Marino), Chakroun (70. Kalem)
Schiedsrichter: Tobias Wittmann
Zuschauer: 23.591
Gelbe Karten: Biankadi/Aseko Nkili, Wechsel, Wallner
Tore: 1:0 (7., Foulelfmeter) Kania, 1:1, 1:2 (44., 80) Oudenne, 2:2 (86.) Corboz
"Wir haben nicht aufgegeben!"
Nach dem 2:2-Unentschieden gegen Hannover 96 II äußern sich unser Kapitän Mael Corboz, Stefano Russo, Louis Oppie und Cheftrainer Mitch Kniat vor den Mikrofonen der Medienvertreter. Wir haben die Stimmen für Euch zusammengefasst.

Stefano Russo: „Wir wollten das Spiel gewinnen, es ist sehr enttäuschend und tut weh so ein Heimspiel vor so einer Kulisse zu verlieren. Hannover hat auch eine gute Qualität. Es war klar, dass wir nicht hierhinkommen und die wegschießen. Fakt ist, dass wir mit dem Ball zu unsauber waren. Die Intensität war nicht so wie wir es uns vorgestellt haben. Wir haben zu viele Bälle verloren und nach Ballgewinnen nicht den ruhigen Ball gefunden, sondern immer wieder Bälle verloren und den Gegner somit stark gemacht. Wir wissen, dass jedes Spiel fifty-fifty-Spiele sind und wenn wir nicht zu einhundert Prozent da sind, wird es schwierig. Am Ende können wir aber auf jeden Fall für uns mitnehmen, dass wir gekämpft und nicht auch in Rückstand liegend nicht aufgegeben haben.
Louis Oppie: „Wir haben uns viel vorgenommen, wir wussten alle, worum es geht. Wir haben zu viele einfache Ballverluste gehabt, sind dann viel hinterhergelaufen und hatten nicht die Kontrolle, wie sonst. Wir wussten, dass es ein wildes Spiel werden kann, und dann ist es in der ersten Halbzeit in die falsche Richtung gegangen. Zum Schluss hatten wir auf jeden Fall noch die ein oder andere Möglichkeit. Wenn dann ein Ball nochmal durchrutscht, oder eine Sekunde früher abgeschlossen wird, hätte es gut sein können, dass es in unsere Richtung geht. Heute hat es einfach nicht so geklappt, wie wir uns das vorgestellt haben. Dass bei den Jungs schon das DFB-Pokalspiel in den Köpfen war, denke ich nicht. Es ging viel hin und her, gegen so einen Gegner kommt wenig Ruhe ins Spiel.
Kapitän Mael Corboz: „Wir sind schlecht gestartet, die hatten sofort ein, zwei Chancen und dann machen wir das 1:0. Wir wussten, dass es eine Mannschaft ist, die hoch anläuft, es ist nicht einfach gegen sie herauszuspielen. Wir hatten trotzdem Situationen, in denen wir das 2:0 schießen können. Das 1:1 tut dann kurz weh vor der Halbzeit, das ist immer so. Wir wissen, in der zweiten Halbzeit sind wir viel stärker als der Gegner, das hat man heute wieder gesehen. Trotzdem kriegen wir das 2:1 in einer Phase, in der wir eigentlich besser waren und dann musst du wieder hinterherrennen. Das ist ein bisschen ärgerlich. Auf dem Platz haben wir gemerkt, dass die auch ein bisschen gezittert haben am Ende. Leider ist das dritte Tor nicht reingegangen. Wir haben gekämpft und wir haben uns einen Punkt zurückgeholt.
Cheftrainer Mitch Kniat: „Es war zu Beginn ein sehr zerfahrenes Spiel. Wir hatten vorne keine Durchschlagskraft, haben nicht so viele zweite Bälle gewonnen, wie wir uns das vorgenommen haben. Der Spielverlauf war dennoch fast optimal für uns, weil wir mit der ersten großen Chance das Tor machen. Dann erhöhen wir leider nicht und es fällt verdient das 1:1. Wir waren danach auch etwas unsauber und spielen es nicht konsequent zu Ende. Trotzdem muss ich sagen, dass wir hintenheraus eine tolle Moral bewiesen und in den letzten Minuten ein Feuerwerk abgebrannt haben. Eigentlich muss sogar das 3:2 noch fallen, dafür haben wir noch alles investiert. Am Ende sind wir enttäuscht von der Leistung, aber wir können in dieser Liga auch nicht jeden Gegner schlagen, das gehört leider dazu.“
„Es zeigt die Euphorie in der Stadt!“
Vor unserem Heimspiel gegen Hannover 96 II am Samstag, 29. März (16:30 Uhr), spricht unser Cheftrainer Mitch Kniat mit den Medienvertretern. Wir haben die wichtigsten Aussagen für Euch zusammengefasst.

Für das Spiel am Samstag erwarten wir rund 23.000 Zuschauer in der SchücoArena. Das sagt unser Cheftrainer Mitch Kniat über…
… das Personal: „Ganz sicher wird nach wie vor Roberts Ulrdrikis ausfallen. Am Anfang der Woche mussten wir zudem Stefano Russo, Isaiah Young und Joel Felix etwas steuern. Aber bei allen sieht es gut aus, sie werden am Wochenende einsatzbereit sein. Auch Marius Wörl ist verletzungsfrei von seiner DFB-Reise wiedergekommen und konnte normal ins Training einsteigen.“
… den Gegner Hannover 96 II: „Das Hinspiel war von uns nicht gut, aber alle unsere Chancen waren gleich drin. Dann hat sich das Spiel auch für uns entwickelt. Es ist eine Mannschaft, die jeden Gegner hoch anläuft. Ihre Daten sprechen auch für sich, sie stehen uns in vielen Werten in nichts nach. Es ist eine sehr junge Mannschaft, die Angriffspressing spielt und immer wieder die Tiefe bespielen will. Sie haben sehr schnelle und gute Außenspieler. Da müssen wir wachsam sein und versuchen, unseren Schwung der vergangenen Wochen direkt wieder aufzunehmen.“
… die zu erwartende hohe Zuschauerzahl: „Wir haben am Mittwoch das erste Mal die Zahl gehört und dann wurde es stetig deutlich mehr. Das finde ich krass und genau das richtige Zeichen von den Menschen an die Mannschaft. Es zeigt die Euphorie in der Stadt und dass die Leute ein Gespür dafür haben, dass das Spiel ein sehr wichtiges für uns alle ist.“
… den Übergang aus der Länderspielpause in den Ligaalltag: „Die Kunst liegt daran, nicht mehr über die Spiele davor nachzudenken, sondern mit dem Selbstvertrauen, dass man sich erarbeitet hat. Wir haben sehr gut in dieser Woche gearbeitet, die Jungs haben alle Abläufe gut trainiert. Wir gehen mit einem guten und positiven Gefühl in das Spiel.