Standardsituationen entscheiden das Spiel
In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit reichen dem SC Verl zwei Standards zur 0:2-Pausenführung. Der Anschlusstreffer durch Maximilian Großer fällt in der Nachspielzeit zu spät. Wir haben den Spielbericht für Euch.

Mit derselben Startelf wie schon am vergangenen Spieltag schickte Cheftrainer Mitch Kniat unsere Mannschaft auf den Rasen der Sportclub Arena. Und direkt nach vier Minute hatte Sam Schreck die erste gute Gelegenheit aus der zweiten Reihe. Arminia lief die Gastgeber zu Beginn hoch an, dadurch verlagerte sich das Spiel zu Beginn in die Verler Hälfte. Erster Aufreger dann nach neun Minuten: Julian Kania steckte auf Grodowski durch, der im Strafraum zu Fall kam. Schiedsrichter Bacher entschied jedoch auf Weiterspielen. Ein langer Abschlag von Jonas Kersken landete anschließend bei Kania, nach der folgenden Ecke zwang Oppie (12.) mit einem Schuss aus 20 Metern Schulze zur ersten Glanzparade. Kurz danach folgte die zweite Rettungstat des Verler Torwarts: Kania verlängerte auf Corboz, der den Ball volley auf das Tor brachte. Wieder war Schulze zur Stelle.
Unser Kapitän kassierte wenig später wie auch anschließend Großer seine fünfte gelbe Karte, beide müssen am Dienstag gegen Saarbrücken aussetzen. Das Einzige, was nach 20 Minuten Bielefelder Überlegenheit fehlte, war bis dahin etwas Zählbares. Das hätten beinahe die Gastgeber erledigt, doch nach einem Heber von Fynn Otto auf Dominik Steczyk köpfte der Verler den Ball knapp neben das Tor. Direkt im Gegenzug verschätzte sich Schulze nach einem langen Ball, doch Grodowski (21.) vergab um Haaresbreite. Und das muntere Spiel ging weiter: Berkan Taz steckte das Leder zu Tom Baack (22.) durch, der frei vor Kersken auftauchte, aber im letzten Moment von Großer gestört wurde.
Die erste Verler Ecke führte dann zur Führung der Gastgeber: Kurz ausgeführt landete der Ball bei Marcel Benger, der den freistehenden Taz (36.) bediente. Und der schob das Leder zur Führung ins Tor. Zunächst bewahrte Kersken danach unsere Arminia noch vor dem 2:0, indem er einen Schuss von Timur Gayret entschärfte. Doch kurze Zeit später sorgte wie beim ersten Gegentreffer wieder eine Standardsituation für den zweiten Verler Treffer. Ein Eckball landete bei Gayret (45+1), der unbedrängt zum 2:0 einschieben konnte.
Cheftrainer Mitch Kniat brachte zur zweiten Hälfte Isaiah Young, um die Offensive zu verstärken. Doch die ersten Chancen hatte der SC: Wieder war es Gayret (54.) der von der Strafraumkante Kersken prüfte. Und auch Kijewski (56.) und Steczyk (62.) scheiterten am Bielefelder Keeper. Nach einem unerlaubten Rückpass zum Verler Torwart folgte dann ein Freistoß aus 13 Metern, halblinke Position. Doch Stefano Russo (70.) verzog knapp. Was Hoffnung für die Schlussviertelstunde machte: Ab der 75. Minute erzielte die Arminia in dieser Saison schon 21 Treffer – Ligabestwert. Doch auch diese Statistik half dieses Mal nicht. Oppie (85.) hatte in der Schlussoffensive noch eine Chance, verzog aber links neben das Tor. Großer (90+9) traf in der Nachspielzeit schließlich zum 2:1 vor den rund 1.600 mitgereisten Arminen. Doch kurz darauf pfiff Michael Bacher die Partie ab.
Weiter geht’s am Dienstag (19 Uhr) in der Schüco-Arena gegen den 1. FC Saarbrücken.
SC Verl: Schulze – Kijewski, F. Otto, Köhler (48. Mikic), Kammerbauer – Benger – Baack, Gayret (72. Arweiler), Y. Otto – Steczyk (78. Demming), Taz
DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Oppie, Großer, Schneider, Hagmann (64. Lannert) – Russo – Wörl (64. Biankadi), Corboz – Grodowski (64. Sarenren Bazee), Kania (85. Boujellab), Schreck (46. Young)
Schiedsrichter: Michael Bacher
Zuschauer: 5207
Gelbe Karten: Kammerbauer, Gayret (5), Baack (5), Y. Otto (10) – Corboz (5), Großer (5), Russo, Biankadi
Tore: 1:0 (36.) Taz, 2:0 (45+1) Gayret, 2:1 (90+9) Großer
„Das haben wir nicht gut verteidigt!“
Nach der 1:2-Auswärtsniederlage stellen sich Stefano Russo, Leon Schneider, Kapitän Mael Corboz und Cheftrainer Mitch Kniat den Fragen der Medienvertreter. Wir haben die Stimmen für Euch zusammengefasst.

Stefano Russo: „Wir sind in den ersten 30 Minuten richtig gut drin und müssen meiner Meinung nach auch das Tor schießen. Dann bekommen wir durch zwei Standardsituationen, die wir im Vorfeld angesprochen haben, die Gegentore. Das darf uns nicht passieren. In solchen Szenen dürfen wir nicht schlafen, denn dadurch verschenken wir die Spiele. Es hat sich ein bisschen durch das Spiel gezogen, dass wir die Intensitäten nicht auf den Platz bekommen haben und auch die zweiten Bälle nicht gewonnen haben. Am Dienstag ist jetzt die nächste Chance, um wieder drei Punkte zu holen.“
Leon Schneider: „Wir sind ganz gut reingekommen ins Spiel, die erste Halbzeit fand ich eigentlich ausgeglichen. Dann bekommen wir zwei Gegentore, die sicherlich vermeidbar sind. Denen läuft man dann hinterher. Wir haben alles probiert bis zum Schluss, aber es sollte nicht mehr reichen. Vom Einsatz können wir uns nichts vorwerfen, aber der zwei-Tore-Rückstand war dann zu hoch.“
Kapitän Mael Corboz: „Wir haben die ersten Minuten richtig gut gedrückt, machen aber leider das Tor nicht. Das hat in den letzten Wochen besser geklappt. Wir wussten, dass Verl eine gute Mannschaft ist und es gut macht, wenn man sie lässt. Durch zwei Standardtore gehen sie in Führung, das haben wir nicht gut verteidigt. Wir haben in der Halbzeit trotzdem daran geglaubt, hatten auch ein paar gute Szenen, in denen wir uns aber nicht durchsetzen. Es war wieder ein 50:50-Spiel, das Verl am Ende auf seine Seite gezogen hat.“
Cheftrainer Mitch Kniat: „Die ersten 20 Minuten waren wir richtig gut in der Partie, mit zwei bis drei guten Torchancen, die wir nicht nutzen. Dann hätte das Spiel eine andere Wendung nehmen können. So gehen wir nach zwei Standards in Rückstand, das war sehr bitter. Wir haben uns in der Halbzeit sehr viel vorgenommen, aber Verl hat es auch aufgrund der vielen Unterbrechungen gut gemacht. Es war eine unnötige Niederlage, nach der wir uns jetzt einmal schütteln müssen. Dann geht es aber direkt am Dienstag wieder weiter.“
Die Bilder zum Spiel
Ohne Punkte mussten wir die Rückreise aus Verl antreten, denn haben wir Euch ein paar Höhepunkte aus dem Spiel mit der Kamera festgehalten. Hier geht's zur Bildergalerie.

„Wir müssen sie vor schwere Aufgaben stellen!“
Vor unserem Auswärtsspiel beim SC Verl spricht unser Cheftrainer Mitch Kniat in der Medienrunde mit den anwesenden Journalisten. Wir haben die wichtigsten Punkte für Euch zusammengefasst.

Zum Duell in Verl werden uns rund 1.600 Arminen begleiten. Wir erwarten eine ausverkaufte Sportclub Arena (ca. 5.300 Zuschauer). Das sagt unser Cheftrainer Mitch Kniat über…
… das Personal: „Neben Roberts Uldrikis wird auch Joel Felix ausfallen, der Probleme mit seiner Wade hat. Alle anderen, die teilweise etwas kürzertreten mussten oder angeschlagen waren, sind wieder voll im Mannschaftstraining und bereit für das Spiel am Samstag.“
… den Gegner SC Verl: „Sie machen es ähnlich stark wie Stuttgart. Wir müssen Verl gegen den Ball vor schwere Aufgaben stellen und sie schnell unter Druck setzen. Dafür müssen wir von der ersten Minute an da sein, denn sie sind eine unangenehme und spielstarke Mannschaft, die gerne den Ball hat und damit auch sehr gut umgehen kann, wenn man sie lässt. In Verl wird seit Jahren eine gute Arbeit geleistet und es ist kein Zufall, dass sie sich über diese Zeit zu einem festen Bestandteil der 3. Liga entwickelt haben.“
… das OWL-Duell: „Von der Stimmung her könnte es für uns wie ein Heimspiel werden. Für uns ist es eine sehr kurze Anreise, das hilft natürlich auch. Es ist ein sehr enges Stadion mit hoffentlich mehr Arminia-Fans. Das war schon in Dortmund so und das hat uns sehr geholfen. Diesen Trend wollen wir fortführen.“
… die Herangehensweise: „Wir haben jetzt innerhalb von einer Woche drei Spiele. Trotzdem schauen wir von Spiel zu Spiel und dadurch ist das gegen Verl automatisch das Wichtigste. Wir schauen nur auf uns und machen uns keine Gedanken über die kommenden Spiele oder Gegner. Das gilt auch für die Tabelle. Ich schaue da nicht drauf, die Jungs auch nicht. Wir wollen jedes Spiel gewinnen und so gehen wir die Herausforderungen auch an. Alles andere macht für uns keinen Sinn.“
Wir haben für ArminiaClubTV ebenfalls mit unserem Cheftrainer gesprochen: