Torloses Unentschieden an der Hafenstraße
Am dritten Spieltag hat unsere Mannschaft einen Punkt aus Essen mitgenommen und bleibt somit auch im fünften Pflichtspiel ungeschlagen. Bei sehr warmen Temperaturen und angefeuert von 2.500 Arminen entwickelte sich ein Abnutzungskamp, der am Ende torlos endete. Hier geht’s zum Spielbericht.
Im Stadion an der Hafenstraße beginnt Mitch Kniat mit nur einer Veränderung zur Vorwoche im DFB-Pokal. Für Kaito Mizuta beginnt Merveille Biankadi in der Startelf.
Und gleich nach wenigen Sekunden zeigte unsere Mannschaft, dass sie hier die drei Punkte mitnehmen wollen. Mael Corboz gewinnt kurz nach dem Anstoß den Ball. Über Lukas Kunze kommt der Ball zum freistehenden Marius Wörl, der aus der Drehung abschließt. Sein geblockter Versuch geht knapp am Tor vorbei, die darauffolgende Ecke setzt André Becker leider über das Tor (1.).
Danach entwickelte sich eine Partie mit einer anfänglichen DSC-Dominanz, die aber noch nicht in Torabschlüssen enden sollte. Die Gastgeber hingegen kamen nach rund einer Viertelstunde zur ersten Torchance, allerdings hat Jonas Kersken wenig Mühe den Versuch von Ramien Safi abzuwehren.
Vor 18.507 Zuschauern und sommerlichen Temperaturen um die 30 Grad hatten beide Mannschaften es schwer in die gegnerischen Sechzehner zu kommen. Vieles spielte sich im Mittelfeld ab, mit ausgeglichenen Ballbesitzphasen. Die gefährlichsten Chancen für die in weiß spielenden Arminen hatten Biankadi (34.) und Corboz (40.). Beide verfehlten aber ihr Ziel. Mit dem Halbzeitpfiff blockt Max Großer in letzter Sekunden den Schuss von Leonardo Vonic und sichert damit das torlose Unentschieden.
Ähnlich wie in Durchgang eins steht Wörl gleich zu Beginn wieder goldrichtig, scheitert aber an einem Essener Bein. Zuvor hatte André Becker perfekt abgelegt (46.). Während RWE einen Konter über Safi nicht sauber zu Ende spielt (58.), ist es erneut Becker, der für Corboz vorlegt. Dessen Versuch kommt nicht bis zum Schlussmann Jakob-Karl Golz durch und auch der Lupfer von Wörl geht knapp daneben. Nach 70 gespielten Minuten hatten sich beide Teams nicht nur im Mittelfeld neutralisiert, sondern mit neun zu neun Torschüssen auch ein ausgeglichenes Torschussverhältnis. Das änderte Lukas Kunze mit einem Distanzschuss, diesmal muss Golz energisch eingreifen und klärt zur Ecke.
Die Protagonisten taten sich in dieser Begegnung schwer, gefährlich hinter die letzte Linie zu kommen, sodass sich im weiteren Verlauf kaum noch klare Gelegenheiten ergaben. Auch der auffällige Essener Ahmet Arslan schießt nach einer perfekten Ballannahme aus der Ferne am Tor von Kersken vorbei (76.). Am Ende blieb Schiedsrichter Tobias Reichel nach einer fünfminütigen Nachspielzeit nichts anderes übrig als das Spiel mit einem 0:0-Unentschieden abzupfeifen.
Rot-Weiss Essen: Golz – Celebi (53. Voufack), Kraulich, Schultz, Rios Alonso – Kaparos, Müsel, Safi, Arslan, Eitschberter - Vonic
DSC Arminia Bielefeld: Kersken – Oppie, Felix, Großer, Lannert – Schreck (67. Russo), Corboz, Wörl (77. Mizuta) – Biankadi (67. Sarenren Bazee), Becker (77. Kania), Kunze
Gelbe Karten: Rios Alonso; /Schreck, Russo
Zuschauer: 18.507
"Vorne hat das Quäntchen Glück gefehlt!"
Nach der Partie bei Rot-Weiss Essen äußern sich Marius Wörl, Max Großer, Jonas Kersken und Cheftrainer Mitch Kniat vor den Medienvertretern. Wir haben die Stimmen für Euch zusammengefasst.
Marius Wörl: „Beide Mannschaften sind heute an ihre Grenzen gegangen, das war bei den Temperaturen ein schweres Spiel. Defensiv haben wir ein super Auswärtsspiel gemacht. Offensiv haben wir alles reingeschmissen, alles auf dem Platz gelassen und wollten unbedingt gewinnen, aber vorne hat das Quäntchen Glück gefehlt. Den Punkt nehmen wir jetzt trotzdem gerne mit.“
Max Großer: „Wir haben heute gut verteidigt und hinten die Null gehalten, den Punkt nehmen wir mit. Es ist wichtig, dass wir das in solchen Spielen können, die defensive Stärke zeichnet uns in den ersten vier Spielen bislang aus. Man merkt, dass wir uns eine Saison eingespielt haben. Nicht nur die Verteidiger, sondern alle Mannschaftsteile arbeiten defensiv sehr gut.
Vorne hatten wir die klareren und besseren Chancen, es war heute bei den Temperaturen aber auch schwierig, Tempo aufzubauen, so sollte es nicht sein.“
Jonas Kersken: „Klar hätte ich heute gerne gewonnen, wir haben jetzt aber auch 3,5 Spiele in Folge zu Null gespielt, das macht mich natürlich glücklich. Ich hatte das Gefühl, dass wir nach einem ausgeglichenen Spiel zum Ende der zweiten Halbzeit nochmal besser waren und vielleicht wieder spät den Siegtreffer hätten machen können, so nehmen wir den Punkt aber auch gerne mit.“
Cheftrainer Mitch Kniat: „Wir hatten in der ersten Halbzeit einige Fehlpässe, die teilweise ohne Gegnerdruck zustande gekommen sind. Wir haben es dem Gegner einfach gemacht, der es aber wiederum gut gespielt hat. Sie standen sehr stabil und wir hatten leider wenig Zugriff. Wir haben zu den Trinkpausen und zur Halbzeit etwas umgestellt und angepasst. Das hat auch gut funktioniert und dann hat sich ein Abnuzungskampf entwickelt. Auf beiden Seiten fehlten aber entscheidende Torchancen, deswegen geht das 0:0 auch in Ordnung. Es ist nicht so einfach an der Hafenstraße Punkte mitzunehmen. Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht, aber auch kein sehr gutes. Mit sieben Punkten aus drei Spielen sind wir aber zufrieden."
Die Bilder zum Spiel
Über 30 Grad, volles Stadion an der Hafenstraße und erneut ein Spiel ohne Gegentor. Die Begegnung am 3. Spieltag bei RWE hatte einiges zu bieten, nur leider keine Tore. Wir haben Euch die besten Eindrücke der Partie zusammengestellt.
"Keiner gibt sich mit dem jetzigen Stand zufrieden"
Vor unserem Auswärtsspiel bei Rot-Weiss Essen am Samstag, 24. August (14 Uhr), steht unser Cheftrainer in einer Medienrunde vor den anwesenden Journalisten Rede und Antwort. Wir haben Euch die wichtigsten Aussagen zusammengefasst.
Zum Spiel an der Hafenstraße begleiten uns rund 2.500 Arminen. Insgesamt wird das RWE-Stadion nahezu ausverkauft sein. Am Donnerstagnachmittag gab es nur noch Restkarten zu erwerben. So äußert sich unser Cheftrainer Mitch Kniat über…
…das Personal: „Neben Nassim Boujellab (Fraktur am Zeh) wird auch Semi Belkahia weiterhin ausfallen. Auch Jeredy Hilterman absolviert weiterhin sein Reha-Programm, auch wenn er jetzt schon ein paar Tage auf dem Platz trainiert hat. Da müssen wir abwarten, wie er sich weiterentwickelt. Gerrit Gohlke hatte leichte Rückenprobleme, alle anderen sind aber soweit im Training und einsatzfähig.“
… die Ausgangslage nach dem Saisonstart: „Ich war mit den ersten beiden Spielen zufrieden, auch wenn an uns herangetragen wird, dass es keine guten Spiele waren. Wir waren taktisch gut und haben zum Beispiel gegen Dortmund keine Konter zugelassen, weil wir wussten, dass sie da richtig stark sind. Uns war aber auch klar, dass wir mit zunehmender Spieldauer unsere Fitness zum Tragen kommen würde. Und das hat sich ausgezahlt. Und auch gegen Hannover haben wir alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Das war am Ende auch der Schlüssel zum Sieg. Unser größter Schritt im Vergleich zur vergangenen Saison ist, dass wir deutlich stabiler und erwachsener spielen. Das hat sich auch während der Vorbereitung gezeigt. Jeder meiner Spieler weiß, dass wir gerade den 3. Spieltag angehen und noch nichts erreicht haben. Wir sind auf einem guten Weg, aber der Weg ist noch lange nicht vorbei. Alle wissen die Situation einzuordnen und keiner gibt sich mit dem jetzigen Stand zufrieden.“
… Rot-Weiss Essen: „Sie haben gegen RB Leipzig im DFB-Pokal ein gutes Spiel gemacht und hatten auch Chancen, die Begegnung auf ihre Seite zu ziehen. Gegen Hannover haben sie super gespielt und auch gegen Aachen hätte es kippen können. Sie haben mit unterschiedliche Systeme agiert, aber von der Idee, Fußball zu spielen, bleiben sie immer gleich. Sie sind mutig, laufen hoch an, werden auch mit dem Bodenabstoß ganz weit vorne sein. Wir müssen die Stresssituationen ruhig lösen und geduldig bleiben. Wir dürfen kein Risiko gehen, weil sie darauf warten und extrem gut umschalten. Wir müssen die Mentalität, die wir gerade an den Tag legen, beibehalten. Dann bin ich mir sicher, dass wir ein gutes Spiel sehen werden.“
... die Entwicklung von Louis Oppie: „Für uns kommt diese Entwicklung nicht überraschend und steht eher beispielhaft für viele andere Spieler im Kader. Wir beurteilen unsere Spieler jeden Tag und haben von Anfang an an sie geglaubt. Wir sehen es auch bei Louis, dass er sich jeden Tag verbessern will und hart an sich arbeitet. Er ist noch jung und hat noch ganz viel Talent in sich, er weiß aber auch, dass es noch Dinge gibt, die er verbessern muss. Er fällt gerade auf, weil er die Tore geschossen hat, aber er ist seit Monaten konstant gut. Ebenso wie ganz viele andere. Es ist die Truppe, die gerade sehr gut funktioniert und einen Schritt nach vorne gemacht hat."
Auch für ClubTV stand unser Cheftrainer Rede und Antwort:
Zu Gast bei Rot-Weiss Essen
Am Samstag spielt unsere Mannschaft im Stadion an der Hafenstraße. Das NRW-Duell wird um 14 Uhr angepfiffen. Wir werfen einen Blick auf unseren Gastgeber Rot-Weiss Essen.
Mit einer Niederlage (1:2 gegen Alemannia Aachen) und einem Sieg (3:1 bei Hannover 96) sind die Rot-Weissen in die noch frische Drittligasaison gestartet. Und schon am ersten Spieltag hat sich gezeigt, dass der Zuspruch in Essen ungebrochen hoch ist. Mit 19.200 Zuschauern war das Stadion an der Hafenstraße restlos ausverkauft, zum Serienstart hatte RWE schon knapp über 11.000 Dauerkarten an seine Fans veräußert. Das ist hinter Aufsteiger Alemannia Aachen (ca. 16.000), Dynamo Dresden (15.000) und Hansa Rostock (12.200) der viertbeste Wert der Liga und zeigt klar, dass der Hunger an Profifußball im Ruhrgebiet ungebrochen ist.
Die jüngsten Aufeinandertreffen
In der vergangenen Saison reichte es im Auswärtsspiel bei RWE nur knapp nicht für Punkte. Marvin Obuz hatte die Gastgeber früh in Führung gebracht (22.), während Jakob-Karl Golz seinen Kasten immer wieder sauber hielt. Erst kurz vor Schluss sorgte Louis Oppie für den vielumjubelten Ausgleich (86.). Doch wie im Saisonverlauf üblich gingen zum Ende der Partie mit der letzten Aktion die Punkte verloren. Der eingwechslte Ron Belinski sicherte den Hausherren per Kopf den 2:1-Sieg mit dem Schlusspfiff (90.+3). Auch das Rückspiel konnten die Schwarz-Weiß-Blauen nicht für sich entscheiden. Die Führung von Leandro Putaro (32.) glich Cedric Harenbrock aus (61.). Eine Punkteteilung, die am 33. Spieltag beiden Teams nicht so richtig weiterhelfen sollte. Einer, der damals noch für den DSC auf Torejagd ging, steht uns am Wochenende vermutlich gegenüber. Denn am Samstag kommt es zu einem schnellen Weidersehen mit einem alten Bekannten: Manuel Wintzheimer ist im Sommer per Leihe aus Nürnberg zu RWE gewechselt und wird mit hoher Wahrscheinlichkeit gegen uns auflaufen.
Die Ausgangslage
Nach zwei Ligaspielen hat RWE jetzt drei Punkte auf dem Konto. Am vergangenen Wochenende spielten die Rot-Weissen in der 1. Runde des DFB-Pokals gegen RB Leipzig, verloren die Partie jedoch mit 1:4. Ein Ergebnis, das in der Höhe sicherlich zu hoch ausgefallen ist. Unsere Mannschaft ist mit zwei Siegen (2:1 in Cottbus; 1:0 gegen BVB II) in der Liga sowie je einen im Westfalen- und DFB-Pokal makellos in die neue Spielzeit gestartet.
Anstoß im Stadion an der Hafenstraße ist am Samstag, 24. August, um 14 Uhr. Das Spiel wird über Radio Arminia, Magenta Sport und im WDR übertragen.