Schüco
DSC Arminia Bielefeld
Greuther Fürth
1 : 0
Arminia Bielefeld
Fr, 28.10.2022 18:30

0:1-Niederlage in Fürth

Wir müssen die Heimreise nach Ostwestfalen ohne Punkte antreten. In der Auswärtspartie gegen die SpVgg Greuther Fürth verlieren wir verdient mit 0:1 (0:1) und schaffen nicht das erwünschte Erfolgserlebnis in der Ferne. Armindo Sieb trifft für das spielbestimmende Kleeblatt (30.).

Aufgrund eines Infektes musste Andres Andrade passen und blieb in Bielefeld. Für ihn übernahm Guilherme Ramos in der Innenverteidigung. Sebastian Vasiliadis kehrte zurück in den Kader, für ihn wich Silvan Sidler. 

Der DSC kam nicht wirklich in die Partie und ließ sich in vielen Szenen von hoch pressenden und aggressiv verteidigenden Fürthern den Schneid abkaufen. Während sich die Arminen vornehmlich horizontal bewegten und wiederholt mit langen Bällen Kapitän Fabian Klos suchten, drangen die Fürther vor gut 9.000 Zuschauern im Sportpark Ronhof Thomas Sommer immer wieder in die Tiefe ein und übten Druck auf die schwarz-weiß-blaue Abwehrkette aus.

So auch in der 30. Minute, die die spielentscheidende werden sollte. Gleich mehrere Male schien der Ball nach einem Fürther Angriff geklärt, doch die SGF setzte immer wieder nach und belohnte sich. Fürths Kapitän Branimir Hrgota kam im Strafraum an den Ball, Ramos blockte zunächst dessen Schuss, doch Armindo Sieb kam an die Kugel und platzierte diese unhaltbar in den Maschen – 1:0 für die Franken.

Nahezu gelegen kam es Daniel Scherning, dass das Spiel nur vier Minuten später unterbrochen wurde und er die Gelegenheit bekam, noch einmal intensive Gespräche mit seiner Mannschaft zu führen. Schiedsrichter Dr. Felix Brych trat den Weg in die Katakomben an, wo er verletzungsbedingt behandelt werden musste. Drei Minuten später ging es dann aber weiter. 

In der Nachspielzeit der ersten Hälfte galt es einmal mehr, die Luft anzuhalten. Nachdem sich Ex-Armine Max Christiansen auf der rechten Seite durchsetzte und die Grundlinie ansteuerte, flankte er auf den zweiten Pfosten. Hrgota hatte Platz und kam ungestört zum Abschluss, doch Ramos klärte die Situation auf der Linie. Mit dem 0:1-Rückstand ging es in die Pause.

Nahezu mit dem Wiederanpfiff machten die Hausherren mit einer starken Aktion deutlich, dass sie nicht locker lassen würden. Ragnar Ache kam im Strafraum an den Ball und visierte mit seinem Flachschuss das lange Eck an. DSC-Schlussmann Martin Fraisl war sofort da und parierte blitzschnell, bevor Lukas Klünter vor Sieb klärte.

Daniel Scherning reagierte auf das Spielgeschehen und stockte mit Wechseln die Offensive auf. So schickte er Janni Serra für Fabian Klos und Bryan Lasme für Marc Rzatkowski ins Rennen (55.). Auch wenn die frischen Kräfte neuen Wind in die Partie brachten, fehlte es der Arminia bis zuletzt an der Genauigkeit und Präzision im letzten Drittel. Einzig Sebastian Vasiliadis, der für Consbruch ins Spiel kam, wagte den Schuss auf den Fürther Kasten. Aus der Distanz ergriff der Mittelfeldstratege die Chance, doch Andreas Linde nahm den Ball locker auf. Es sollte der einzige Torabschluss des Tages werden. 

Auch eine Ecke kurz vor Abpfiff konnte für die Arminen nicht die gewünschte Erlösung bringen (90.+3). Robin Hack schlug den Ball an Linde vorbei in die Mitte. Nachdem der zweite Ball erneut bei Hack landete, fand dieser jedoch keinen Abnehmer. Zum Abpfiff blieb es beim 1:0.

Am nächsten Spieltach (Samstag, 05. November, 20:30 Uhr) ist dann der 1. FC Kaiserslautern in der SchücoArena zu Gast.


SpVgg Greuther Fürth: 
Line - Griesbeck, Michalski, Haddadi - Meyerhöfer (81. Asta), Christiansen, Raschl (90. Jung), John, Hrgota - Ache (90. Pululu), Sieb (64. Abiama). 

DSC Arminia Bielefeld:
Fraisl - Klünter (63. Gebauer), Ramos , Hüsing, Oczipka - Lepinjica (80. Bello), Rzatkowski (55. Lasme), Hack, Consbruch (63. Vasiliadis), Okugawa - Klos (55. Serra). 

Tore:
1:0 Sieb (30.).

Gelbe Karten:
Haddadi, Raschl/Rzatkowski, Vasiliadis.

Zuschauer:
9.433

„Wenn du so auftrittst, gewinnst du nichts“

Die Stimmen nach unserer 0:1-Niederlage im Sportpark Ronhof Thomas Sommer.

Fabian Klos:
"Es war eine enttäuschende Leistung, weswegen wir hier zurecht keine Punkte mitnehmen. Wir haben die Sachen, die unser Spiel ausmachen sollten, nicht gut gemacht und dann kommt dadurch eine schlechte Leistung zustande. In der Situation, in der wir uns befinden, spiegeln sich schlechte Leistungen in schlechten Niederlagen wieder. Was gefehlt hat, besprechen wir intern.

Wir müssen Spiele gewinnen und Punkte holen, das haben wir nicht geschafft. Ich bin seit fast zwölf Jahren da und gestehe den Fans fast alles ein – sie dürfen ihren Unmut äußern. Ich glaube schon, dass wir versuchen, zu kämpfen, in solchen Spielen wie heute aber einfach so sehr mit uns selbst beschäftigt sind, dass wir keine ausreichende Leistung abrufen können, um Punkte zu holen.

Die Situation ist scheiße und die wird noch lange so andauern. Da müssen wir uns mit abfinden und alles dafür tun, dass sie am Ende der Saison nicht so ist. Da hoffe ich, dass wir es hinkriegen, mit einem großen Zusammenhalt im ganzen Verein da durchzugehen, wohlwissend, dass wir als Spieler vorangehen müssen.“

Martin Fraisl:
"Mich ärgert, dass wir das Spiel verloren haben und das Spiel nicht so angenommen haben, wie wir es in einem Duell 18. gegen 17. hätten machen müssen. Wir haben es nicht geschafft, die Räume nach langen Bällen auf Fabian Klos eng zu halten. Wir haben einfach überhaupt keine zweiten Bälle gekriegt und haben die Situationen, die wir im Ansatz vorgefunden haben, ganz unsauber und schlecht zu Ende gespielt.

Zudem waren wir bei Kontern anfällig und haben Chancen zugelassen, die eigentlich keine hätten sein dürfen. Das alles resultiert in einer 0:1-Niederlage. Wir hatten im Ansatz Ballgewinne, es anschließend aber überhaupt nicht hinbekommen, gegen die formierte Fünferkette Torchancen herauszuspielen. Wir sind trotz Platz nicht in die Zwischenräume gekommen, obwohl der Gegner hoch gepresst hat. Wir haben die letzte Linie nicht bespielt und sind sie auch nicht gut angelaufen. Was mich positiv stimmt, ist, dass wir aus den vergangenen vier Heimspielen neun Punkte gesammelt haben.

Das Gegentor ist ein dummes Tor – bei aller Liebe, wir kennen den Ball dreimal klären und durch einen schlechten Pressschlag geht der Ball dann doch rein. Das darf im Kampf um den Klassenerhalt einfach nicht passieren. Da müssen wir den Ball einfach irgendwo hindreschen. Der Trainer hat es mehrfach angesprochen, dass wir im Kampf um den Klassenerhalt diese Klarheit brauchen. Da ist es völlig egal, wer an den Ball kommt, da musst du einfach hart gegentreten, egal, wo er dann hinfliegt. Wenn du so auftrittst, gewinnst du nichts."

Robin Hack:
"Wir haben viele wichtige 50:50-Duelle im Mittelfeld verloren, so auch vor dem 0:1. Offensiv haben wir uns nichts Zwingendes herausgespielt, was einfach zu wenig ist. Ich weiß nicht, warum wir am Ende erst mehr riskieren und mutiger werden. Da fehlt es uns vorher an Abgezocktheit, mal zwei, drei Ballstaffetten zu haben, um mal durchzuatmen und um mal nach einem Ballverlust wieder nachzugehen.

Beim Gegentor hätten wir uns besser positionieren müssen, das ist eine Kette von Fehlern. Wenn der 17. gegen den 18. spielt, dann sollte der Wille bei uns sein – wir wollen die Basics auf den Platz bekommen und unser Spiel durchzukriegen. Die letzten drei, vier Spiele war das ziemlich wenig. Wir müssen 100% auf den Platz bekommen und das Ruder umreißen."

Daniel Scherning:
"Wir waren nicht gierig, nicht griffig, haben keine zweiten Bälle gewonnen. Beim Gegentor können wir den Ball dreimal klären. Das war ein Rückschritt, das haben wir uns nach dem Pauli-Spiel anders vorgestellt. Das war uns schon vorher klar, aber heute ist es nochmal deutlich geworden: Es geht in dieser Saison nur um den Klassenerhalt und dem gilt es, alles unterzuordnen."

SGF-Trainer Alexander Zorniger:
""

Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

Fotos zur Partie in Fürth

Wir haben hier noch ein paar Impressionen von unserem Auswärtsspiel bei der SpVgg Greuther Fürth (Fotos: Thomas F. Starke).

„Wir müssen gierig bleiben“

Vor unserem Auswärtsspiel bei der SpVgg. Greuther Fürth (Freitag, 18:30 Uhr) traf sich Cheftrainer Daniel Scherning mit den Medienvertretern, um u.a. einen Ausblick auf die Partie beim "Kleeblatt" zu geben.

Daniel Scherning über die Gefühle nach dem Erfolgserlebnis gegen den FC St. Pauli:
"Durch den Sieg fühlt sich vieles gut an, Siege können durch nichts ersetzt werden. Es gibt keinen Grund, nachzulassen. Freitagabend haben wir eine extrem wichtige Partie vor der Brust. Am Samstag haben wir vieles ordentlich gemacht und trotzdem gibt es Dinge, die wir verbessern müssen. Der Sieg hat sich positiv ausgewirkt, das merkst du schon an der Grundstimmung am Trainingsgelände und wenn die Jungs auf den Platz kommen. Das war ein wichtiger Schritt und jetzt haben wir die Chance, den nächsten zu gehen."

Scherning über die Rückkehr von Fabian Klos und die personelle Situation im Sturm:
"Fabi hat sehr, sehr gut regeneriert. Er hat die Woche über sehr präsent gewirkt und war froh, wieder auf dem Platz stehen zu können un der Mannschaf zu helfen - das zeichnet ihn aus. Die 60 Minuten gegen St. Pauli waren ein erster, wichtiger Schritt, danach war nicht mehr viel im Tank. Dementsprechend sind für Fürth auch wieder mindestens 60 Minuten möglich, vielleicht sogar mehr. Ich bin froh, dass er zurück bei der Gruppe ist und diese mit Erfahrung und seiner Führung unterstützen kann. Ich habe mit Janni Serra und Fabian Klos schon gesprochen, beide wissen, was sie für Freitag erwartet."

Scherning über den Trainerwechsel bei der SpVgg Greuther Fürth:
"Es ist immer schwierig, wenn der Gegner den Trainer wechselt. Man schaut sich dann an, wie der gegnerische Trainer in der Vergangenheit hat spielen lassen - zudem kenne ich Alex Zorniger auch aus seinen vorherigen Stationen. Entscheidend ist, dass er für eine klare Art und Weise von Fußball steht, darauf können wir uns einstellen. Sie werden ein aggressiver Gegner mit und gegen den Ball sein, mit einem Fokus auf Geradlinigkeit und zweiten Bällen. Im ersten Interview hat er von einfachem Fußball und Vertikalität gesprochen. Ein Fragezeichen ergibt sich in Puncto Grundordnung. Wir haben viel gearbeitet, sind gut vorbereitet und wissen, was auf uns zukommt."


Das dreiblättrige Kleeblatt

Es ist elementarer Bestandteil des Vereinslogos der Spielvereinigung, Stadtwappen und identitätsstiftend für jeden Fürther: Das dreiblättrige Kleeblatt. Doch woher kommt die tiefe Verbindung zu diesem Symbol überhaupt? Im Vorfeld unseres Gastspiels bei der SpVgg Greuther Fürth haben wir uns umgehört.

Das Kleeblatt ziert die Stadt Fürth an jeder Ecke. Ob Häuserfassaden, Laternen, Zäune oder Gulli-Deckel, es ist ein nicht weg zu denkender Bestandteil der fränkischen Stadt. Um die Herkunft des Symbols ranken sich diverse Geschichten.

Die bis heute für am wahrscheinlichsten gehaltene Theorie ist die Bedeutung der Dreifaltigkeit. Als das Kleeblatt im Jahr 1562 erstmals als Amtssiegel der Bambergischen Dompropstei verwendet wurde, galt Bamberg als geistliche Herrschaft. Dahingehend liegt die Verbindung der Dreieinigkeit Gottes, bestehend aus dem Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist, nahe. In der weiteren Entwicklung der Stadt ging das ursprüngliche Amtszeichen allmählich als Erkennungssymbol auf den gesamten Ort über und etablierte sich mit der Zeit als identitätsstiftendes Symbol Fürths.

Dem gegenüber steht der mögliche Ursprung, der auf die Dreiherrschaft zurückzuführen ist. Auch der erste Bürgermeister Fürths, Franz Joseph Bäumen, sprach sich für diesen Ansatz aus. Die drei herrschenden Obrigkeiten bestanden aus den Markgrafen von Brandenburg-Ansbach, der Reichsstadt Nürnberg und dem Domkapitel Bamberg. Jedoch bildeten die drei Mächte keine Einheit, wie dem dreiblättrigen Kleeblatt zu entnehmen wäre, sondern kämpften des Öfteren gegeneinander an, mit dem Ziel der Übernahme der Herrschaft über Fürth. Der gesamte Ort war streng aufgeteilt und so unterlag jedes Haus nur einem der drei Obrigkeiten.

Ein weiterer Erklärungsversuch lautet, dass das Kleeblatt die Repräsentation der friedlichen Koexistenz von drei Religionen widerspiegele. Obwohl sich die Fürther Bevölkerung im Rahmen der Reformation mehr und mehr aufgrund der Nürnberger Kirchenhoheit den Protestanten zugewandt hatte, lebten viele Katholiken und Juden friedlich gemeinsam in der fränkischen Stadt.

Apropos Franken! Neben dem unmittelbar benachbarten 1. FC Nürnberg gilt auch die Spielvereinigung Greuther Fürth als sportliches Aushängeschild der Region und duelliert sich immer wieder mit dem Klub um das Ansehen der Bevölkerung. Als Bundesligaabsteiger der vergangenen Saison fällt es dem Kleeblatt in der laufenden Saison jedoch nicht leicht, sich im Unterhaus zu stabilisieren. Nach einem missglückten Start in die Saison und einem anhaltenden Formtief reagierten die Verantwortlichen und installierten Alexander Zorniger auf der Position des Cheftrainers. Der 55-Jährige war zuvor bei Apollon Limassol in Zypern tätig und in Deutschland unter anderem schon für Leipzig und den VfB Stuttgart aktiv. Für Leipzig stand Zorniger bereits in der Saison 2014/2015 für 20 Zweitligaspiele an der Seitenlinie – die neue Aufgabe bei den Grün-Weißen aus Fürth ist demnach die zweite Station des gebürtigen Schwaben in der zweiten Liga.

Doch die Farbe Grün dient in Fürth nicht nur als Vereinsfarbe. Vielmehr ist die Stadt als sehr grün bekannt und verfügt über viele Grünflächen, Wiesen und Bäume. Inmitten der Flussauen von Rednitz, Pegnitz und Regnitz wird dahingehend hin und wieder auch über einen Zusammenhang mit dem grünen dreiblättrigen Kleeblatt diskutiert. Der Ursprung des Stadtwappens wird wohl für jeden Fürther ein geheimnisvolles Rätsel bleiben.

So oder so hoffen wir, dass das Glück am Freitagabend auf unserer Seite stehen wird.

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