Schüco
DSC Arminia Bielefeld
SV Darmstadt 98
1 : 1
Arminia Bielefeld
So, 04.09.2022 13:30

Hack trifft in letzter Minute

Eine Energieleistung liegt hinter dem DSC Arminia Bielefeld. Im Gastspiel beim SV Darmstadt 98 (04. September, 13:30 Uhr) belohnt die Scherning-Elf sich spät und sichert sich einen Punkt. Für die Lilien trifft Braydon Manu (8.), bei den Blauen heißt der Torschütze Robin Hack (90.+4) - nach einer überragenden Vorarbeit von Frederik Jäkel.

DSC-Cheftrainer Daniel Scherning nahm keine personellen Veränderungen an der gegen Eintracht Braunschweig (4:1) erfolgreichen Startformation vor. Auf der Reservebank ersetzte Neuzugang Mateo Klimowicz den in die Niederlande gewechselten Florian Krüger.

Gleich von Beginn an drehten die beiden Kontrahenten auf, mit ordentlich Tempo und Druck nach vorne war schnell klar: Hier begegnen sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe, die keine lange Anlaufzeit benötigen. Es waren allerdings die Gastgeber, die die rasante Anfangsphase schnell für einen eigenen Treffer nutzen konnten: Nach einem Pass von Fabian Schnellhardt und dem Durchlassen von Phillip Tietz erreichte Braydon Manu schließlich den Ball, setzte zu einem starken Solo an und traf genau durch Martin Fraisls Beine hindurch – 1:0 für die Hausherren (8.).

Sichtlich unbeeindruckt von dem frühen Rückschlag spielten die Arminen weiter guten Fußball nach vorne. Als Antwort auf das frühe Gegentor benötigte die Mannschaft nicht einmal 60 Sekunden, um eine herausragende Chance herauszuspielen: Robin Hack wurde auf der rechten Strafraumseite freigespielt und versuchte es mit einem Abschluss aus spitzem Winkel. Den konnte Torhüter Marcel Schuhen zwar noch parieren, der Abpraller landete jedoch genau vor Bryan Lasme, der in der Hektik der Situation nur die Latte traf und somit den postwendenden Ausgleich verpasste.

Doch auch die Gastgeber ruhten sich nicht auf ihrer Führung aus und suchten weiter ihr Glück in der Offensive. Kurz vor der Pause bot sich die gefährlichste Chance, als Marvin Mehlem auf die Reise geschickt wurde und alleine vor Martin Fraisl auftauchte. Der konnte seine Qualitäten zum ersten Mal an diesem Nachmittag unter Beweis stellen und hielt den DSC mit einer starken Parade im Eins-gegen-Eins im Rennen. Mit der knappen Darmstädter Führung ging es dann in die Pause.

Daniel Scherning reagierte und wechselte zum Beginn des zweiten Durchgangs. Frederik Jäkel ersetzte Janni Serra, was eine Umstellung des Spielsystems mit sich zog – fortan ging es im 3-4-1-2 weiter.

Auch in der zweiten Hälfte war es vor allem der wendige Manu, der immer wieder auffiel. In der 49. Minute entwischte Manu in den Strafraum und legte zum 2:0 von Phillip Tietz quer. Da sich Manu jedoch in einer Abseitsposition befand, wurde der Treffer zurecht nicht gegeben. Die Bielefelder kamen dem eigenen Torerfolg in der 63. Minute sehr nahe: Nach einer Ecke konnte Oliver Hüsing den zweiten Ball erobern und per Kopf auf Andres Andrade ablegen, der nicht lang fackelte und direkt volley abschloss: Marcel Schuhen war erneut auf der Hut und konnte parieren.

Die Lilien hatten im zweiten Abschnitt mehr Spielkontrolle, wirklich bedrohliche Chancen blieben jedoch weitestgehend aus. Aus Sicht der Ostwestfalen erschwerte eine Verletzung des eingewechselten Fabian Klos die Situation zusätzlich: In der 86. Minute humpelte der Routinier vom Platz, für ihn ging es nicht weiter.

Da das Wechselkontingent der Arminia bereits aufgebraucht war, musste die Partie in Unterzahl zu Ende gebracht werden. Doch Arminen sind vor allem eins: Stur, hartnäckig und kämpferisch. Und genau das haben sie heute einmal mehr zur Schau gestellt. Nach einer sehenswerten Vorarbeit von Frederik Jäkel, den Scherning in der Schlussphase nach vorne beordert hatte, versenkte Robin Hack aus halblinker Position den Ball hinter Marcel Schuhen im Netz und erzielte somit den verdienten Ausgleich in wahrlich letzter Minute (90.+4).

Die Mannschaft unter Daniel Scherning sicherte sich somit einen ganz wichtigen Punkt, hält Tabellenplatz 15 und schaut nun fokussiert auf die anstehende Partie beim 1.FC Nürnberg (09. September, 18:30 Uhr).

 

SV Darmstadt 98:
Schuhen – Zimmermann, Gjasula, Pfeiffer – Ronstadt, Schnellhardt (89. J. Müller), Kempe (74. Ben Balla), Bader – Mehlem (90. Seydel) – Manu (74. Warming), Tietz (90. Torsiello)

DSC Arminia Bielefeld:
Fraisl – Oczipka (83. Bello), Andrade, Hüsing, Klünter – Okugawa (70. Klimowicz), Lepinjica, Vasiliadis (70. Rzatkowski), Hack – Serra (46. Jäkel), Lasme (60. Klos)

Tore:
1:0 (8.) Braydon Manu, 1:1 (90.+4) Robin Hack

Gelbe Karten:
Vasiliadis (19.), Okugawa (69.)

Zuschauer:
13.860

„Dran geglaubt, dass wir noch die eine Chance bekommen!“

Die Stimmen zum 1:1 bei Darmstadt 98 mit Martin Fraisl, Oliver Hüsing, sowie beiden Trainern.

Oliver Hüsing:
„Das war Wahnsinn heute, vor allem weil wir am Ende nur noch zu zehnt waren. Eine absolute Energieleistung der Mannschaft! Darmstadt war dominant, aber wir sind nicht umgefallen und haben dagegengehalten. Wir freuen uns heute sehr über den einen Punkt, da es ein sehr schwieriges Auswärtsspiel war. Grundsätzlich haben wir noch viel zu verbessern und ja, das hat mir heute an einigen Stellen auch gefehlt. Dennoch gibt uns dieses Spiel nun ordentlich Schub für die nächste Woche. Wir sind auf einem guten Weg, dafür dürfen wir nicht aufhören zu arbeiten.“

Martin Fraisl:
"Wir haben immer dran geglaubt, dass wir noch die eine Chance bekommen, auch als wir nur noch zu zehnt waren. Und wir haben als Mannschaft dann auch die Qualität, in so einer Situation das Tor zu machen. Darmstadt hat - angestachelt von ihren guten Fans - ein gutes Spiel mit viel Wucht gemacht. Deshalb nehmen wir heute den Punkt zufrieden mit.

Daniel Scherning:
„Wir haben nicht so gut reingefunden und am Anfang kaum Entlastung gehabt. Der frühe Rückstand war ein denkbar schlechter Start bei einer Topmannschaft wie Darmstadt, das Stadion ist dann natürlich auch gut gekommen. Auch wenn es vielleicht vom Spielverlauf etwas glücklich war, zeichnet es uns aus, dass wir bis zuletzt an den Ausgleich glauben und auch die Qualität haben, dann noch zurückzukommen. Da können wir stolz drauf sein.“

 

 


Torschüsse
Ballbesitz
Eckbälle
Freistöße
Passquote
Zweikampfquote
Fouls
Gelbe Karten
Gelb-Rote Karten
Rote Karten
Abseits
Laufdistanz (km)

"Brauchen absolute Topleistung!"

Der 7. Spieltach der 2. Bundesliga steht an und wir reisen zum SV Darmstadt 98 (Sonntag, 04. September, 13:30 Uhr). Wir haben den Bericht zur Pressekonferenz mit den Stimmen von Cheftrainer Daniel Scherning und Geschäftsführer Sport Samir Arabi für Euch.

Daniel Scherning über...

...Mateo Klimowicz:

"Wir haben heute im Training schon gesehen, wie Mateo seine Fähigkeiten einsetzen kann. Er ist ein sehr schwer zu verteidigender Spieler, ist gut im Eins-gegen-Eins und technisch sehr gut ausgebildet. Dadurch hat er viele Lösungen im Ballbesitz und ist mutig in seiner Spielweise. Die Variabilität, auf der Acht, Zehn und beiden Außenbahnen spielen zu können, zeichnet ihn aus. Mit Mateo haben wir eine Komponente gewonnen, die wir so nicht allzu oft im Kader haben. Wir freuen uns, dass er da ist und freuen uns auf die Zeit mit ihm!"

...den SV Darmstadt 98:

"Darmstadt ist sehr zweitligaerfahren, variabel was das System betrifft und gut gestartet. Uns wird eine intensive Atmosphäre erwarten.Wir brauchen eine absolute Topleistung, die Bereitschaft diese Leistung zu erbringen. Wir werden in Darmstadt viele zweite Bälle haben, die Entwicklung aus dem Spiel mit diesen wird eine entscheidende Rolle spielen. Eins ist jedoch auch klar: Wir brauchen unsere bisher beste Leistung um dort etwas mitzunehmen und wir fahren natürlich mit dem Ziel dorthin etwas zu gewinnen. Unser sehr gutes Heimspiel vom letzten Spieltag und unsere gute, fokussierte Trainingswoche in dieser Woche werden uns dabei helfen. Wir sind davon überzeugt, dass wenn wir unsere Leistungen bringen und in einigen Spielphasen noch eine Schippe drauflegen, die Möglichkeit haben in Darmstadt zu bestehen und zu gewinnen - das ist unser Ziel."

Samir Arabi über...

...den Abgang von Florian Krüger:

"Wir haben Flo nicht weggeschickt. Er ist ein ganz, ganz feiner Junge. Er war auch gestern noch einmal da, um sich von allen zu verabschieden. Er war sogar recht lange da. Flos großer Wunsch war, mehr Spielanteile zu bekommen und dafür ist die Niederlande, wo er jetzt hingewechselt ist, nicht die schlechteste Adresse. Es war eine Konstellaton, bei der klar war, dass am Ende alle Beteiligten als Gewinner herausgehen müssen. Wir haben mit Flo auf der einen Seite einen feinen Jungen verloren und auf der anderen Seite auch einen sehr guten Fußballer verloren. Aber er hat nach dieser Herausforderung gesucht."

...das zurückliegende Transferfenster:

"Es waren extremst intensive Tage - nicht nur für mich, sondern für das gesamte Team, das mir zur Seite steht. Zu diesem Transferfenster gehört auch der Wechsel von Patrick Wimmer. Wenn wir da den einen oder anderen Euro zusammenzählen, den Arminia in dieser Transferperiode erlöst hat, weiß ich nicht, ob es das schon einmal in der Vereinsgeschichte gegeben hat. Daniel ist sicher auch ganz glücklich, dass wir das geschafft haben und wir Spieler wie Robin Hack und Masaya Okugawa weiterhin zu unserem Kader zählen können. Wenn sie das abrufen, was sie können, sind es Spieler, die in der zweiten Liga den Unterschied machen können."

Die gesamte Pressekonferenz mit allen Aussagen findet ihr auf ArminiaClubTV.


Feierabendfußballer vom Böllenfalltor

Die Geschichte des SV Darmstadt 98 beginnt mit der Gründung des FK Olympia 1898 Darmstadt am 22. Mai 1898. Nach der Fusion mit dem SC Darmstadt am 11. November 1919 trat der SV 98 schließlich offiziell als SV Darmstadt 98 an.

Nach diversen Erfolgen in der Hessischen Meisterschaft und im Hessischen Pokal hatte der SV 98 Mitte der 1970er Jahre seine bisher beste Phase. 1973 gewannen sie zunächst die Süddeutsche Meisterschaft, im Jahr darauf qualifizierten sich die Lilien für die neu gegründete 2. Bundesliga. 1978 feierte der SVD mit dem Aufstieg in die erste Bundesliga den größten Erfolg in der 80-jährigen Vereinsgeschichte. Da die Spieler der Hessen damals „Teilzeit-Profis“ waren und noch anderen Berufen nachgingen, bekamen sie den Spitznamen „die Feierabendfußballer vom Böllenfalltor“.

Nach über 20-jähriger Abstinenz ist der Verein seit 2014 zurück in der 2. Bundesliga und konnte zwischendurch sogar zwei Bundesliga-Jahre einsammeln. Die erste Saison nach dem Abstieg war vor allem eines - nervenaufreibend. In einer Saison mit Höhen und Tiefen war die Lilie erst am letzten Wettkampftag dem Abstieg entkommen. In der Folgesaison verlief es ähnlich: Nach einer weniger erfolgreichen Hinrunde stabilisierte sich der SV Darmstadt 98 und feierte schon drei Spiele vor Saisonende den Klassenerhalt. Der SV 98 hat sich im Profifußball manifestiert.

Mittlerweile blicken die Hessen auf eine starke Serie zurück: Vergangene Spielzeit wurden der Reihe nach die Topteams Nürnberg (2:0), Schalke (4:2) und St. Pauli (4:0) eindrucksvoll bezwungen. Man grüßte zwischenzeitlich sogar von der Tabellenspitze und landete am Ende auf einem beachtlichen vierten Tabellenplatz. Mit den jüngsten Auftritten (unter anderem ein 2:1-Sieg beim HSV) hat Darmstadt erneut ein dickes Ausrufezeichen gesetzt, trat in den Kreis der Aufstiegsaspiranten ein und winkt nicht grundlos vom zweiten Tabellenplatz.


Hättet ihr gewusst, dass der SV Darmstadt 98 über eine Fanmannschaft verfügt? Nach der Auflösung der U23-Mannschaft entschied sich der Verein dazu, ab der Saison 2020/21 eine Fanmannschaft ins Leben zu rufen, die in der D-Liga Darmstadt an den Start ging. Die Mannschaft trägt ihre Heimspiele auf dem Sportgelände von Germania Pfungstadt aus und stieg in diesem Sommer nach einem Relegationsrückspiel vor über 3.000 Zuschauern am Böllenfalltor in die Kreisliga C auf.

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