Serras Tor reicht nicht
Wir verlieren unser Auswärtsspiel beim FC Hansa Rostock mit 1:2 (0:1). Der zwischenzeitliche Ausgleichstreffer von Janni Serra (48.) reicht am Ende nicht aus, um unsere ersten Punkte einzufahren. Für die Hausherren treffen Kai Pröger (25.) und Damian Roßbach (85.).
Das Trainerteam um Cheftrainer Uli Forte nahm im Vergleich zur Pokalpartie gegen Engers zwei personelle Wechsel in der Startformation vor. Frederik Jäkel ersetzte den nicht im Kader stehenden Guilherme Ramos, Sebastian Vasiliadis übernahm den Platz von Benjamin Kanuric, der auf der Bank Platz nahm.
Die erste Hälfte der Partie wurde vom Gastgeber FC Hansa Rostock beherrscht. Gegen eine defensiv sehr stabil stehende Kogge tat sich die Forte-Elf schwer. Es war von Beginn an zu spüren, dass der FC Hansa vor heimischem Publikum das Pokalausscheiden (0:1-Niederlage gegen den VfB Lübeck) wiedergutmachen wollte. So setzte Thill die Kugel auf das Tornetz (7.), Malone köpfte links vorbei (15.) und ein guter Freistoß (23.) blieb ungenutzt - in der 25. Minute belohnten sich die couragiert auftretenden Gastgeber dann aber doch.
Nach einem individuellen Fehler im Aufbauspiel schnappte sich Kai Pröger vor dem Strafraum die Kugel, machte einen Haken und schloss mit links aus circa 15 Metern ab. Stefanos Kapino im DSC-Kasten hatte keine Chance und musste zusehen, wie der Ball unhaltbar links im Netz einschlug, 1:0 für den FC Hansa.
Nach der Führung blieb es turbulent im Ostseestadion: Silvan Sidler bekam die Kugel zwei Minuten nach der FCH-Führung im Strafraum an die rechte Hand, weshalb der Großteil der 24.300 Zuschauer vehement Elfmeter forderte (27.), Schiedsrichter Sven Jablonski winkte ab und lag richtig. Das Handspiel war nicht strafwürdig.
Der DSC, der in der ersten Halbzeit kaum stattfand, konnte sich gegen Ende der ersten Halbzeit etwas steigern und hatte durch Masaya Okugawa tatsächlich die Chance auf den Ausgleich (40.). Der Japaner wurde im Strafraum schön von Fabian Klos freigespielt, drehte sich auf, scheiterte mit seinem Versuch allerdings an Hansa-Keeper Kolke. Mit dem 0:1 aus DSC-Sicht ging es in die Halbzeit.
Cheftrainer Forte hatte in der Halbzeit scheinbar die richtigen Worte an seine Mannschaft gerichtet, denn diese startete mit einem völlig anderen Gesicht in den zweiten Durchgang. Und das sollte zügig belohnt werden: Sidler bediente Okugawa, der sich mit einer feinen Täuschung clever von seinem Gegenspieler weggestohlen hatte und sofort auf Serra weiterleitete. Der nahm den Ball einmal kurz mit und schloss aus kurzer Distanz mit seinem linken Fuß kompromisslos in die kurze Ecke ab - Ausgleich, 1:1 (48.)!
Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit leichten Vorteilen für den DSC - umso bitterer war es schließlich, dass die Gastgeber einen Eckball in der 85. Minute zur erneuten Führung verwerten konnten. Roßbach verwandelte nach einer Verlängerung von Malone aus kurzer Distanz das Tor zum 2:1 und sorgte damit für den Schock, von dem sich die Forte-Elf nicht mehr erholen konnte.
Der auffällige Hack hatte in der 87. Minute die größte Möglichkeit auf den Ausgleich, doch der Schuss der Nummer 21 landete denkbar knapp über dem Kasten. Als Schiedsrichter Jablonski in der 95. Minute dann abpfiff, obwohl dem DSC eigentlich noch eine Ecke zugestanden hätte, war der missratene Abend perfekt. Es passte ins Bild.
FC Hansa Rostock:
Kolke (C) - Malone, Fröde, Roßbach - Neidhart, Thill (90. Strauß), Rhein, Dressel - Pröger (71. Schröter), Verhoek (71. Hinterseer), Ingelsson (71. Schumacher).
DSC Arminia Bielefeld:
Kapino - Sidler (79. de Medina), Jäkel, Hüsing, Oczipka - Okugawa (72. Bello), Rzatkowski, Vasiliadis, Hack - Klos (C) (72. Lasme), Serra (82. Krüger).
Tore:
1:0 (25.) Pröger, 1:1 (48.) Serra, 2:1 (85.) Roßbach.
Gelbe Karte:
Malone/-
Zuschauer:
24.300
"Fehlstart ist leider komplett"
Nach unserer Niederlage in Rostock haben wir hier noch die Stimmen von einigen Protagonisten für Euch.
Frederik Jäkel:
„Beim 1:0 passiert mir ein böser Fehler, das darf so nicht passieren und das weiß ich auch. Wir müssen dringend eine Schippe drauflegen und zwar direkt nächste Woche gegen den HSV.“
Oliver Hüsing:
„In der zweiten Halbzeit haben wir gesehen, dass wir es können, das müssen wir intensivieren und daran weiterarbeiten. Wir sind natürlich nicht gerade vollgeladen mit Selbstbewusstsein, aber wir müssen auf dem Platz Taten sprechen lassen.“
Bastian Oczipka:
„Wir müssen die Aufgabe in dieser Liga annehmen. Wir waren heute bei den zweiten Bällen zu weit weg und oft nur zweiter Sieger. Es ist nicht unser Anspruch, hier so aufzutreten!“
Uli Forte:
"Wir haben uns den ersten Treffer selber reingelegt. Später sind wir gut zurückgekommen und hatten vor allem nach der Pause eine gute Phase, in der wir den Ausgleichstreffer erzielten. Am Ende hat die Konsequenz und die Durchschlagskraft im letzten Drittel gefehlt. In der 85. Minute haben wir uns schließlich im Rahmen des Standards ergeben müssen, das war für uns der Genickstoß. Der Fehlstart ist nun leider komplett."
Die Fotos aus Rostock
Wir haben die Bilder zu unserem Auswärtsspiel im Ostseestadion beim FC Hansa Rostock. (Bilder: Thomas F. Starke)
„Wichtig, gute Balance zu haben“
Vor unserem Auswärtsspiel beim FC Hansa Rostock (Samstag, 20:30 Uhr) trafen sich Cheftrainer Uli Forte und Sport-Geschäftsführer Samir Arabi mit den Medienvertretern zur Pressekonferenz. Wir haben alle Infos sowie die wichtigsten Aussagen für euch.
Wir werden am Samstagabend von rund 600 Arminen begleitet, die den Weg nach Rostock antreten werden. Bis Freitag könnt ihr euch im Fanladen in der SchücoArena noch Karten kaufen - diese kosten im Vorverkauf 18,50€ (ausschließlich Stehplatz). Zudem wird es am Samstagabend in Rostock eine Tageskasse für den Gästebereich geben.
Bis auf Manuel Prietl, der mit einer Knieverletzung weiterhin ausfällt, kann unser Trainerteam um Cheftrainer Uli Forte aus den Vollen schöpfen.
Uli Forte über...
...den Gegner:
"Am Anfang des Spiels wird Hansa draufgehen, mit Dauer des Spiels erwarte ich sie mit gestärkter Defensive und Nadelstichen nach vorne mit schnellen Spielern. Ich erwarte sie sehr stabil, mit viel Körperlichkeit. Sie haben einen besseren Start als wir hingelegt. Hansa steht mit einer Dreier- bzw. Fünferkette hinten und hat zwei Spieler vor der Abwehr im Mittelfeld - das zeigt ihre Stabilität. Es wird wichtig sein, eine gute Balance zu haben und mit Geduld, unserer technischen Qualität und Ruhe am Ball die Lösungen zu finden."
...Kanuric und Oczipka:
"Benjamin hat das im Pokalspiel sehr gut gemacht, er ist durchaus eine Möglichkeit für die Startaufstellung. Das wollen wir noch diskutieren und die Trainingseinheiten vor dem Spiel anschauen. Bastian ist ein Spieler mit viel Erfahrung, das war in Koblenz zu sehen. Seine Ruhe am Ball tut gut. Durch sein Positionsspiel kennt er die linke Außenschiene sehr, sehr gut."
Samir Arabi über...
...den Pokalerfolg:
"Wir haben die Aufgabe in Engers vernünftig gemeistert, die Mannschaft hat das souverän gemacht. Wenn ich die Trainingstage betrachte, glaube ich, dass die Mannschaft gewillt ist, es in der Liga nun besser als in den ersten beiden Ligaspielen zu machen."
Die ganze Pressekonferenz mit allen Aussagen findet ihr als Video auf #ArminiaClubTV.
Ahoi, Hansa
An der Ostseeküste beheimatet, gilt der FC Hansa Rostock mit seinen 20.585 Mitgliedern als einer der mitgliederstärksten Sportvereine im Osten Deutschlands. Am 28. Dezember 1965 wurde der Fußballclub mit der Ausgliederung der Fußballabteilung gegründet. Ursprung dessen war der elf Jahre zuvor gegründete SC Empor Rostock.
Ähnlich wie wir kennen sich auch die Rostocker mit Auf- und Abstiegen einigermaßen gut aus. Ein paar Beispiele gefällig? In der Bundesligasaison 2004/2005 stieg der stolze Verein aus Mecklenburg-Vorpommern mit insgesamt 18 Niederlagen aus 34 Spielen als Vorletzter ab. Es folgten zwei Jahre zweite Liga, ehe im Sommer 2007 der Aufstieg in das deutsche Oberhaus gelang. Das Vergnügen war allerdings nur von kurzer Dauer - Hansa stieg ein Jahr später ab und fand sich 2010 erstmals in der dritten Liga wieder.
Nach einigen Aufs und Abs schaffte es der FC Hansa 2021 zurück in die zweite Liga - der Aufstieg löste unter dem ohnehin treuen Publikum viel Euphorie aus. Über 10.000 verkaufte Dauerkarten (Rekord) sowie ein Ansteigen der Mitgliederzahl in vorher nicht unbedingt bekannte Sphären belegten die hanseatische Euphorie.
Und dieser wurde das Team von Trainer Jens Härtel auch gerecht - mit einem 0:0-Unentschieden am drittletzten Spieltag gegen den SC Paderborn sicherte sich die Kogge den Klassenerhalt und schloss die Saison auf Platz 13 und damit als bester Aufsteiger ab. Besonders John Verhoek, erfahrener Stürmer, hatte mit 17 Toren einen erheblichen Anteil am Erfolg des FC Hansa.
Die meisten Duelle (zwölf an der Zahl) zwischen uns und dem FC Hansa fanden in der Bundesliga statt - schaut man auf Zweitligaduelle, so stehen lediglich zwei Partien zu Buche. Davon konnten wir Eine gewinnen (3:1-Heimsieg) und eine Partie ging Unentschieden aus (1:1 beim FCH). An einem bitterkalten Januarabend schoss Oliver Schröder in der letzten Minute den Ausgleich, nachdem uns Oliver Kirch in der 79. Minute in Führung gebracht hatte.
Zu dem Spiel der Saison 2009/2010 fanden damals 7.000 Zuschauer den Weg ins Ostseestadion. Am Samstagabend (20:30 Uhr) darf gut und gerne mit mehr als der dreifachen Anzahl gerechnet werden. Der Großteil dieser Menschen wird darauf hoffen, dass der FC Hansa Rostock auch künftig in ruhigen Gewässern schippert.
Hättet ihr gewusst, dass Hansa in der ewigen Bundesliga-Tabelle vor Leipzig steht? Das wird sich auch in dieser Saison erstmal nicht ändern, denn der Vorsprung Hansas auf den Verein aus Leipzig beträgt 104 Punkte.
Wer spielt sonst noch so in der Stadt?
Internationaler FC Rostock e.V.
„Kein Mensch ist illegal – Fußball in Rostock bleibt international“ – so lautet das Motto des Internationalen Fußball-Club Rostock. Als basisdemokratischer Sportverein und Kulturprojekt wurde der IFC 2015 neugegründet. Als Vorbild wurde der Internationale Fußballclub Rostock von 1899 herangezogen, nachdem dieser im Jahr 1945 für aufgelöst erklärt wurde. Spaß am gemeinschaftlichen Sporttreiben, selbstorganisierte Freizeitgestaltung und gelebte Demokratie sind die essenziellen Mehrwerte, die der IFC seinen Mitgliedern bietet.
Über den Sport hinaus engagiert sich der Verein politisch, kulturell und sozial. Als zivilgesellschaftlicher Akteur möchte der Internationale FC Rostock auch für Aspekte des gesellschaftlichen Lebens einstehen und in diesem Zuge integrative Angebote für Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen schaffen. Auch Publikationen und Veranstaltungen, welche sich kritisch, humorvoll und satirisch mit aktuellen Entwicklungen und Geschehnissen auseinandersetzen, gehören zum Programm. Nicht zuletzt deshalb wird der Verein vom Landessportbund Mecklenburg-Vorpommern, dem DOSB sowie der Aktion Mensch gefördert.
Derzeit zählt der IFC rund 420 Mitglieder, seit der Neugründung 2015 ist die Mitgliederzahl noch immer steigend. Als basisdemokratischer Verein wird viel Wert darauf gelegt, dass jegliche Entscheidungen innerhalb des Klubs mehrheitlich entschieden werden. Aus diesem Grund findet zweimal monatlich ein Plenum statt, auf welchem jedes Mitglied über das gleiche Mitspracherecht verfügt. Der Fußball galt gewiss als Gründungsschwerpunkt, doch mittlerweile ist der IFC ein stolzer Mehrspartenverein.
Das nächste Spiel:
Kreisfreundschaftsspiel: Internationaler FC Rostock – Internationaler FC Rostock II (Montag, 08. August, 19:15 Uhr)